Wir sind bei unseren Recherchen in alten Militärkarten von Madeira auf eine spannende Wanderung in der Steilküste von Ponta do Pargo gestoßen. Willkommen auf diesem Blog Eintrag von Casa Vento.
Wanderung Vereda do Pesqueiros
20. März 2021
Der Rundweg beginnt an einem Mountainbike Dirt Track und führt auf dem legendären Vereda do Pesqueiro zum Meer herunter. Wir wandern im Uhrzeigersinn. Das Begehen in der anderen Richtung ist nicht empfehlenswert. Warum sehen wir später.
Der alte Anglerweg ist noch recht gut erhalten, er führt in engen Serpentien durch die unpassierbar scheinende Steilwand.
Die Aussicht auf das Meer ist während des Abstieges einmalig schön. Die Sonne lässt das Wasser türkis leuchten.
Der Blick aus dreihundert Metern Höhe auf den Atlantik ist traumhaft, der Weg erfordert eine gute Trittsicherheit und gute Nerven. In unserer ehemaligen Heimat Deutschland wäre so ein Pfad aus Sicherheitsgründen gesperrt. Hier in Madeira zum Glück nicht.
“ Nicht ausrutschen Sibel, denk auch an mich! “
Mucki - am Rucksack sitzend
An machen Stellen scheint der Weg ins Nichts zu verschwinden.
Vor langer Zeit wurde hier Landwirtschaft betrieben. Dazu wurde der steile Hang aufwändig terrassiert. Unzählige Steinmauern zieren die Felder.
Tief unter uns tosen die Wellen.
Der Weg ist kunstvoll mit Steinen gepflastert.
Die spannendste Passage des Abstieges ist ein schmaler Felsgrat, der zum Glück auf beiden Seiten mit einem Geländer gesichert ist.
Der Blick Richtung Süden, nach Faja de Ovelha zeigt eine schroffe Küste und ein paar Wasserfälle.
Der wahrscheinlich beliebteste Photo Stop während der Wanderung.
Hier hat der Zahn der Zeit, genauer starker Regen seine Spuren hinterlassen. Noch ist die Stelle passierbar.
Unsere erste Entdeckung am gerölligen Strand ist dieser Wasserfall, der sicher eine wilde Canyoning Erstbegehung beherbergt.
“ Das muss eingebohrt werden! “
Michael - Canyoning Freak
Der Weg führt uns nach Osten über große, rundgeschliffene Steine und Felsblöcke. Hohe Wellen rollen heran.
Aufgrund eines guten Timings - wir haben darauf geachtet, dass wir Niedrigwasser,
sprich Ebbe und eine moderate Wellenhöhe haben - ist die Passage am Meer
entspannt. Kurz nach dem Abstieg gibt es eine Engstelle, die bei Hochwasser definitiv
unpassierbar ist.
So erreichen wir problemlos den Vereda da Faja Grande, der an dieser Steinmauer beginnt.
Schnell schraubt sich der Weg zwischen eng stehenden Kakteen in die Höhe. Ein letzter Blick zurück....
...und schon ist der Bewuchs zwei Meter hoch.
Nach dem ersten Abschnitt, bei dem man aufpassen muss, dass man nicht an den Stacheln der Kakteen hängenbleibt, wird der Weg steil und stellenweise extrem ausgesetzt. Einige Abschnitte sind auch noch sandig oder mit kleinen Steinen übersäht und somit rutschig. Im Aufstieg ist das noch machbar, aber im Abstieg würde die Gefahr auszurutschen enorm steigen. Wenn das an der falschen Stelle passiert, würde ein Absturz von etlichen Metern folgen. Nur mit viel Glück bliebe man in den Büschen hängen
Mit den Höhenmetern wird das Panorama gewaltiger.
Hier ist der Blick besser auf den Weg gerichtet. Starke Nerven sind sehr hilfreich!
Die letzten Meter nach oben sind dann gesichert, allerdings handelt es sich dabei eher um ein Alibi. Platz genug ist zwischen den Stahldrähten allemal.
Unser letzter Eindruck von der Steilküste bei Ponta do Pargo, Madeira.
Jetzt wartet schon der frisch gepresste Orangensaft in der Bar O Fio.