Die Wanderung über die Ponta do Clerigo in Madeiras Nordosten, genauer gesagt in Faial, Santana ist bei sonnigem Wetter und blauem Himmel eine Tour mit atemberaubend schönen Aussichten auf den Adlerfelsen und die Ilheu da Rocha. Gewürzt wird die Strecke mit ein paar tollen Überraschungen. Lesen Sie diesen Blog Eintrag.
Blog Wanderung Ponta do Clerigo
13. Mai 2020
Aber von vorne! Wir parken oberhalb von Faial gegenüber der zwei berühmten Santana Häuschen
auf dem Restaurantparkplatz. Dies sollten Sie während der regulären Öffnungszeiten
unterlassen, bei unserem Besuch waren aufgrund der Corona Zeit alle Gaststätten geschlossen.
Sie können auch in die kleine Straße einbiegen, die in der Kurve abzweigt und dort parken.
Unsere Wanderung beginnt mit ein paar Metern entlang dieser Dorfstraße. Eine erste Betonpiste
rechts ist für uns uninteressant.
Erst an der nächsten Piste biegen wir Richtung Aussichtspunkt ab. Über uns thront ein fürstliches Anwesen. Eine kleine Levada läuft rechts der Piste.
Wir folgen dem Wasser durch einen kurzen Tunnel. Je nach Windrichtung bläst hier ein bemerkenswert kräftiger Wind, der in unserem Fall mit Ende des Tunnels abrupt verstummt.
“ Was für ein Wind hier in Faial! “
Michael - überrascht
Nun wandern wir entlang der Levada durch dichten Wald. Wie üblich im Norden Madeiras ist es unglaublich grün und die Pflanzen sind von enormer Vielfalt. Der Weg ist sehr gut gepflegt.
An mehreren Stellen gibt die Vegetation einen unfassbaren Ausblick Richtung Osten frei:
Der Blick und die Kamera schweifen über das tiefblaue, wilde Meer und entlang der schroffen
Steilküste. Vorbei am Adlerfelsen, der Faial und Porto da Cruz trennt, bis in die Ferne zur
Halbinsel Sao Lourenco. Alleine dieses Panorama ist die Reise wert.
“ Ich dreh durch, was für eine gute Entscheidung nach Santana zu fahren! “
Michael - Kameramann
Die Levada verschwindet nach gut zehn Minuten Strecke in einem Rohr und verlässt uns nach links. Unser Weg wird nun steiler und führt in Serpentinen durch den Wald hinab zu einem Wasserbassin. Ganz offensichtlich bewirtschaftet hier jemand die Hänge. Wir folgen dem Pfad, bis wir auf einer breiten Forstpiste landen. Dieser folgen wir oberhalb eines zukünftigen Aussichtspunktes nach rechts. Alle Abzweiger werden ignoriert. Die Aussicht auf den Adlerfelsen bleibt nachhaltig faszinierend. Das tosende Meer kratzt unablässig an den steilen Felswänden, fast meint man das Salz schmecken zu können.
“ Das ist alles so traumhaft schön! “
Sibel - In love with Madeira
Die Piste schraubt sich entlang zweier Serpentinen den Hang hinunter, um schließlich an einer bunten Gesteinswand nach links abzubiegen und dann mehr oder weniger parallel zur Küstenlinie zu verlaufen.
Von hier oben hat schon so manch Wanderer sein Traumhaus entdeckt.
“ Das würde ich sofort gegen mein Haus tauschen! “
Michael - Liebt die Einsamkeit und das Besondere
Wir passieren das kleine Anwesen und sind fasziniert, welche Unmengen an leckeren Früchten
überall entlang des Weges angebaut werden. Tausende Quadratmeter werden für Leckereien genutzt.
Die Piste wird noch schroffer und führt weiter in das Tal, ein Wasserlauf ist Begleiter und hier
und dort laden Plätze zum Picknick ein. Schließlich erreichen wir das Pistenende.
Ein paar Schritte sind notwendig, um den blicksperrenden Felsblock zu umgehen und plötzlich bleibt einem
vor lauter Faszination das Herz stehen. Vollkommen unverhofft hat man einen freien Blick Richtung
Westen:
Eine mehrere hundert Meter hohe Steilküste ist zum Greifen nahe, die Ilheu da Rocha sticht durch
den wilden Atlantik und dazwischen erblickt das geübte Auge einen riesigen Wasserfall, den der Wind
nach 50 Metern zumindest teilweise zurück in den Himmel bläst.
“ ..... “
Sibel - vollkommen sprachlos
Ambitionierte Wanderer und Wandererinnen finden noch einen schmalen Pfad, der weiter auf die Felsspitze hinausführt.
Die senkrechte Felswand fällt über 100 Meter zum Meer hin ab. Ganz mutige erkunden auch die letzte
Spitze bis zur weißen Messsäule.
Aufgrund schlagartig einsetzenden Regens flüchten wir zurück zum letzten Unterstand. Sofort riecht
es überall nach Erde, Blumen und Bäumen und schon wenige Minuten später lacht die Sonne
alles wieder trocken.
Auf unserem Rückweg nach Calheta besuchen wir noch den Miradouro Guindaste, von dem wir einen tolle Aussicht auf das Meerwasserschwimmbecken und den Sportplatz von Faial haben. Die Küste mit dem Adlerfelsen erscheint riesig, sie ist aber auch fast 500 Meter hoch.