Auf dem Canyoning Blog von
Casa Vento Madeira können Sie unsere
spannenden Canyoningtouren miterleben. An die einhundert Schluchten verstecken sich
auf der Blumeninsel, die im Norden ein feuchteres Klima beherbergt als im Süden.
Daher sind die Canyons dort auch oft wasserreicher und meist auch im Sommer begehbar.
Aber auch dort gibt es ein paar Flüsse, die nur nach Regenfällen
Wasser führen und erst dann für das Canyoning interessant werden.
Eine davon ist der Ribeiro Frio superior, nicht weit
von Funchal.
Wie der Name schon suggeriert, ist das Wasser recht kalt. Die Schlucht gliedert sich in
zwei Abschnitte, die getrennt begangen werden können. Im unteren Teil ist der
höchste Wasserfall 15 Meter hoch und der Canyon ist an vielen Stellen eng eingeschnitten.
Bei richtigem Sonnenstand zeigen sich wunderschöne Pools und Kenner entdecken diverse
versteckte Sprungstellen.
Der obere Abschnitt besteht eigentlich nur aus einem 50 Meter Wasserfall, an dem man mehr oder
weniger direkt im Hauptstrahl abseilt. Nach ein paar Abkletterstellen erreicht man den
Ausstieg bzw. den Einstieg für den unteren Teil. Selbstredend lässt sich die Schlucht
auch in einem Zug komplett begehen.
Doch dazu später mehr.
Canyoning Ribeiro Frio Blog
21. November 2020
Von Funchal aus fährt man Richtung Monte und dann nach Poiso. Vorbei am Restaurant Abrigo do Cedro und weiter Richtung Faial. Es geht ein Stück abwärts durch dichten Kiefernwald, an dessen Ende man zum Einstieg des oberen Teils gelangt. Ein paar hundert Meter weiter findet sich eine Parkbucht mit zwei Picknicktischen.
“ Ein perfekter Platz zum Umziehen! “
Michael - Canyoningguide
Gut fünfzig Meter die Straße hoch führt rechts ein kleiner Trampelpfad durch die Blumen, je nach Jahreszeit ist dieser kaum zu erkennen. Ihm folgt ein steiler Weg durch das Gehölz Richtung Wasser.
Zahlreiche Abseilstellen warten auf uns. Innerhalb der breiten Canyoninggemeinde Madeiras existieren ein paar Konflikte um Bohrhaken, ab und zu resultiert das in Diebstählen von Verankerungspunkten. Glücklicherweise werden die Haken dann sehr schnell ersetzt. Trotzdem ist im Ribeiro Frio Vorsicht geboten, sollten zu Beginn nicht an jeder Abseilstelle redundante Haken vorhanden sein, dann sollten Sie lieber umkehren.
Mehrere Passagen müssen abgeklettert werden, was insbesondere bei hohem Wasserpegel schwierig sein kann. Bei richtigem Sonnenstand sind insbesondere die Engstellen wunderschön. Wir sind um 12.30 Uhr gestartet.
Mehrere kurze Abseilstellen sind ein großer Spaß. Kurz nach der Brücke über den Canyon gibt es die Möglichkeit zum Notausstieg.
Aufgrund der Nähe zur Hauptstadt Funchal wird der Ribeiro Frio auch oftmals durch
kommerziell geführte Gruppen begangen. Auch Casa Vento hat diese Schlucht im Angebot.
“ Eine tolle Tour mit kurzen Laufwegen, perfekt für Gruppen mit gemischten Vorkenntnissen. Weniger erfahrene Begeher verzichten einfach auf den hohen Wasserfall. “
Sibel - Team Casa Vento
Einige seitliche Zuflüsse erhöhen die Wassermenge nicht unwesentlich, bei hohem Wasserstand wird die oben gezeigte Passage gefährlich, da das Becken dann sehr turbulent wird.
An dieser Stelle fließt links ein Nebenfluss zu, die Wassermenge erhöht sich
um gut 50 Prozent. Man kann in dem dadurch entstandenen Zwischenbecken stehen und den
letzten Meter springen.
Kurz danach endet die Tour an einer Levada, der Ausstieg folgt dem Weg nach rechts oben.
Wir erreichen einen breiten und gestuften Weg, der zur Straße führt. Nach
weiteren 10 Minuten ist das Auto erreicht. Nun kann man entweder ein tolles Picknick
genießen und die Tour beenden, oder der Straße nach oben folgen.
Der Clou ist, dass wir nun einfach die Seile wechseln und daher im unteren Teil
nur kurze Längen tragen müssen.
Man erreicht den Wald und findet ein Hinweisschild. Der schmale Pfad führt in einer Minute zum Wasserlauf.
Der großer Wasserfall gliedert sich in zwei Abseillängen, die erste misst gut 15
Meter, die zweite 45 Meter. Der zweite Ankerpunkt ist sehr hoch angebracht und nur schwer zu
erreichen. Außerdem ist der Stand ein sogenannter Hängestand, das heißt
man hat keinen Vorsprung, auf dem man stehen kann. Die einzige Möglichkeit ist die, den
Standplatz nach unten mittels Schlingen zu verlängern. Das bedeutet aber große
Mühen beim abrüsten.
Der Wasserdruck kann hoch sein, aber die Wand, über die das Wasser schießt ist
nahezu eben und ohne Löcher.
Ein Seil von 50 Metern Länge erleichtert das Abziehen.
Es folgen ein paar kurze Stufen, leider gibt es an keiner davon einen Haken. Insbesondere
die erste ist zum Abklettern ungeeignet, kann aber linksufrig durch den Wald umgangen werden.
Kurz darauf erreichen wir den Ausstieg.