Canyoning im Vimieiro in Seixal
19. Februar 2020
Ein kleiner Fiat Panda, mit dem vier Canyonisten in Madeira zum
Canyoning fahren möchten, kommt knapp an seine Kapazitätsgrenzen.
Alle Sitzplätze sind belegt - der Mittelplatz hinten ist für Menschen größer als
Kleinkind nicht zumutbar - und der Kofferraum ist vollgepackt mit Neoprenanzügen,
Helmen, Canyoninggurten, Rucksäcken und Seilen. Muntere 69 PS bewegen uns von
Arco de Calheta über Ribeira Brava nach Sao Vicente und schließlich nach Seixal.
Dort parken wir an der Fischfarm und beginnen den Anweg entlang des Hauptflusses, der aus dem Tal kommt.
Nach gut fünfzehn Minuten entlang des orografisch linken Ufers am zuerst trockenen Flussbett, queren wir am
Schild "Barbinhas" das Wasser und starten nach ein paar weiteren Metern unseren steilen Anstieg entlang
unzähliger Holzstufen. Scheinbar nicht endende Höhenmeter führen uns letztendlich zur
Levada Seixal.
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Vielleicht sollte ich doch wieder mit Schach als Hobby liebäugeln!
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Michael - Guide
An dieser Stelle ist die letzte Möglichkeit, sich einigermaßen komfortabel umzuziehen,
der folgende Weg entlang der Levada ist schmal und ausgesetzt. Und es verbleiben nur
gut fünf Minuten, die man locker im kompletten Neoprenanzug zurücklegen kann.
Der Einstieg in die Schlucht Ribeira Vimieiro, die genau genommen auf dem Gebiet der Gemeinde
Porto Moniz liegt, lässt sich entweder abklettern oder über
einen armdicken Baum abseilen.
Sofort folgt die nächste Abseilstelle, die vollständig eingerichtet ist. Mit gut zehn Metern
Höhe ist sie perfekt zum warm werden. Es folgt ein weiterer kleiner Abseiler, dann geht es ordentlich
los: Über fünfzig Meter misst der nächste Abbruch, der auch noch nach einem guten Viertel
mit einem Zwischenstand ausgerüstet ist.
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Der Zwischenstand schont das Seil und erleichtert das Abziehen.
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Michael - Casa Vento
Das Wasser ist insbesondere im Winter recht frisch, auch wenn es in Madeira dann schon fünfzehn bis
zwanzig Grad warm ist. Ein gut sitzender Neoprenanzug mit Kapuze ist daher unerlässlich. Ein Helm und
ein hochwertiger Canyoninggurt sind selbstverständlich auch obligatorisch.
Nun geht es Schlag auf Schlag weiter, ein sechzig Meter Wasserfall mit Seilgeländer und Zwischenstand
folgt, dann ein dreißig Meter Abseiler. Beide Stellen erfordern präzises Arbeiten und erfahrene
Gäste.
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Mitten in der Wand muss man sich umbinden, das Ganze begleitet von einer tollen Dusche.
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Thomas - Hamburg
Nun wird die Landschaft dschungelartig und mannshoher Farn umrankt den Canyon. Für diese
Schräge nutzt man einen dicken Baum als Ankerplatz.
Die Schlucht verengt sich und es folgt ein zweistufiger Wasserfall mit einem schönen Becken in der Mitte.
Bei hohem Wasserdurchfluss kann das rausklettern zum nächsten Standplatz gefährlich werden, in diesem
Fall sollte man unbedingt das Fixseil nutzen, um sich zu sichern.
Hier die erste noch recht offene Länge.
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Jeder einzelne Aufstiegsmeter zahlt sich jetzt aus!
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Verena - Hamburg
Hier die erste noch recht offene Länge.
Thomas begeistert sich für die zweite Länge des zweistufigen Abseilers im Canyon Vimieiro.
Ein weiterer Blick nach oben, erfahrene Kunden denen man vertrauen kann, erleichtern die Arbeit enorm.
Nach dem spektakulären fünfunddreißig Meter Abseiler folgen noch zwei einfache
Stellen, die letzte mit reichlich Baumverhau.
Danach ist das Ende einer aufregenden und unvergesslichen Canyoningtour erreicht und uns bleibt
nur noch ein zwanzig minütiger Rückweg zum Auto. Wir lassen den Erinnerungen freien Lauf.
Ein toller Tag mit Michael, Ihr deutscher CIC Canyon Guide in Madeira!