Nach einer ersten Begehung am 7. Januar, die wir nur Dank Nothakenset und Akku Bohrmaschine beenden konnten, unternimmt Casa Vento Madeira heute einen weiteren Anlauf, diesen atemberaubenden Wasserfall des Ribeira das Furnas in Ribeira Brava zu begehen. Um diese tolle Canyoning Tour für zukünftige Abstiege vorzubereiten, haben wir schweres Gepäck dabei: Eine Tonne mit Ketten, Haken, Bohrern, Kleber und vielem mehr, sowie eine Bohrmaschine mit zwei Ersatzakkus. Plus zwei 70 Meter und ein 50 Meter Seil. Dass selbst drei voll geladene Akkus nicht ausreichen, hätten wir nicht gedacht, aber dazu später mehr auf diesem Blog Eintrag.
Ribeira das Furnas
24. Januar 2023
Von Anfang an: Aufgrund des schweren Gepäcks entscheiden wir uns diesesmal dafür, den
oberen Parkplatz anzusteuern, was eine gute halbe Stunde Fahrt ab Meia Legua bedeutet und daher
keine Zeit spart. Aber wer will schon 20 kg Gewicht über 1400 Stufen tragen...
Der Anweg ist schnell gefunden.
Damit wir uns nicht erneut durch den Zivilisationsmüll und das dichte Gestrüpp kämpfen müssen, suchen wir einen alternativen Zustieg, der entlang der vielen kleinen Terrassen führt. Verrückt, was die lokalen Bewohner alles bewirtschaften. Nach mehreren Canyoningtouren im bewölkten Norden haben wir heute erstaunlich gutes Wetter.
“ Yeeaah, Sonnenschein “
Michael - friert schnell
Abenteuerliche Wege führen uns hinab zur Schlucht, ein paar kurze Klettereinlagen gehören natürlich dazu.
Was harmlos aussieht, wird mit einem 20 Kilo Rucksack auf dem Rücken ein schönes Stück Arbeit.
Schon an der ersten Abseilstelle, die wir vor zwei Wochen noch vom Baum abgeseilt haben, beginnt die Bohrarbeit. 4 Löcher zu je 10 mm, und schon werden zwei schöne Edelstahl Haken in U-Form in den Fels geklebt.
Da der zwei Komponenten Kleber einen Tag aushärten muss, müssen wir erstmal wieder den Baum benutzen, um das Seil aufzuhängen.
Nach ein paar weiteren kleinen Wasserfällen wartet das Herzstück der Schlucht auf uns. Da die bisherige Verankerung nur waghalsig zu erreichen ist und einen Wassefall auslässt, bohren wir erstmal provisorische Ankerpunkte. In den nächsten Tagen werden diese natürlich ebenfalls durch Klebehaken in hochwertiger Qualität ersetzt.
Nun gibt es für ein paar Abseilstellen keine Chance, auf einen hochwassersicheren Platz oder gar einen Ausstieg. Und schon rattert die Bohrmaschine wieder. Nach 18 Löchern streckt der erste Akku seine Segel, aber noch sind wir guter Dinge, da wir noch zwei weitere dabei haben.
Die höchste Abseilstelle misst 85 Meter und wird mit einem Zwischenstand nach 25 Metern bewältigt. Ganz oben hängt seit heute eine Edelstahlkette mit Ring.
Während ich bohre und klebe, seilt Christian an alten Haken ab und sucht den mitleren Stand. Tatsächlich macht nun schon der zweite Akku schlapp, nach nur wenigen Löchern. Ich hoffe es reicht noch für den Zwischenstand, der war mir eigentlich am wichtigsten!
“ Verdammt “
Michael - enttäuscht
Was soll ich schreiben, nach dem dritten Loch (von vieren), war Feierabend. Nun muss ich also tatsächlich viel Gewicht wieder mit nach Hause schleppen und demnächst auch wieder mit in den Canyon. Die Idee einfach ein paar von den Ketten und Haken zu vestecken, verwerfen wir recht schnell.
Die letzten beiden Abseilstellen gehen dann natürlich viel schneller und Ruck Zuck sind
wir am Ausstieg und quetschen uns an der Kirche vorbei zum Auto.
Die Bilanz des Tages:
1) 27 Löcher gebohrt, 12 Klebehaken gesetzt
2) Original Akkus haben eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit als nachgebaute:
Originalakku 4,0 Ah: 18 Löcher, Nachgebauter Akku 4,0 Ah: 6 Löcher, Originalakku
1,5 Ah: 3 Löcher
3) Ein Canyoningrucksack ist einfach nicht für 20 kg gemacht
4) Wir kommen wieder
5) Der Cayon Ribeira das Furnas hat es verdient, in die Bestenliste aufzurücken
6) Die Topo ist bereits erstellt