Ganz Madeira liegt unter dichten Wolken und vielerorts ergießen sich daraus
ergiebige Regenfälle. Auf der Suche nach einer Aktivität sind wir auf den Tip gestoßen,
dass es auf der Halbinsel Sao Lourenco ganz im Osten nur in
absoluten Ausnahmefällen regnet. Dass wir so eine Ausnahme erwischen, sollte sich später
zeigen. Mehr dazu auf diesem Blog.
Zuerst genießen wir noch den gewaltigen Blick auf die nördliche Küste dieses
unvergleichlichen Landstrichs, den vulkanische Aktivität vor langer Zeit aus dem Meer gespuckt hat.
Der dichte Nebel ist deutlich zu erkennen.
Wandern auf der Halbinsel Sao Lourenco
18. Oktober 2020
Der bestens eingerichtete Wanderweg führt vom Parkplatz zuerst über breite
Holzstege, teilweise mit Blick auf das Meer. Kurz darauf folgen die ersten ausgesetzten Passagen
an denen uns der Wind schon recht ordentlich um die Nasen weht. Trotz Temperaturen von über
zwanzig Grad wird es ohne Jacke doch recht frisch.
Andere Begeher dieser Bergwanderung wirken vor der gewaltigen Kulisse fast schon
niedlich.
Der Himmel lichtet sich so langsam.
“ Ist der Weg da vorne sehr schmal? “
Caroline - ängstlich
Im weiteren Verlauf des Tages wandern wir auf stellenweise feuchten Wegen gefühlt Richtung Sonne, die die Landschaft in ein tolles Licht taucht und auch unsere Seele wärmt.
Während einer verdienten Pause zeigt sich, wie sehr sich die lokale Tierwelt schon an uns Touristen gewöhnt hat. Möwen fressen uns fast aus der Hand und lassen sich dabei bereitwillig fotografieren.
Eine weitere ausgesetzte Passage gibt einen faszinierenden Blick auf eine Bucht zwischen hohen Felswänden her.
“ Keine Sorge, der Weg ist breit und hat auf beiden Seiten ein Geländer “
Michael - Guide
“ Da ist ja alles voller potenzieller Kletterrouten.... “
Michael - fasziniert
Unser Ziel für den heutigen Tag ist das kleine Cafe Casa do Sardinha.
Man kann zwar den Schlussgipfel, den Sie hinten im Bild erkennen, auch noch besteigen, aber
da der Weg zu Beginn der Wanderung stellenweise schon sehr rutschig war, verzichten wir auf den
steilen An- und daran anschließenden Abstieg, der über erdige Wege führt.
Wir wandern noch am Hafen Sardinha vorbei, um uns schließlich bei
strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse niederzulassen.
Während am Horizont über Funchal schon wieder dicke Regenwolken aufziehen...
...sitzen wir auf diesem wunderschön hergerichteten Platz und stärken uns mit einem leckeren Lunchpaket.
Nach der Hälfte des Rückweges erwischt uns dann ein ausgewachsener Regen, der von einem starken Wind begleitet wird. Nahezu waagerecht peitscht uns der Niederschlag um die Ohren und durchnässt alles, was nicht adäquat geschützt ist. Einen kurzen Moment müssen wir mit zwei anderen Wanderern sogar hinter einer Mauer Schutz suchen.
“ Was für eine tolle Erfahrung, ein wahnsinnig schöner Tag! “
Yvonne - lebensfroh
Mit der Ankunft am Auto schaltet die Natur von Reinigung auf Trocknung und wir können problemlos bei neunzehn Grad die Kleidung wechseln.